Wirtschaftsmittelschule   ›   Allgemeine Informationen

Alle wichtigen Informationen zur WMS

Innerhalb des schweizerischen Bildungssystems nimmt die WMS verschiedene Aufgaben gleichzeitig wahr: Sie ist sowohl Berufsmaturitäts- wie Berufsfachschule. Dementsprechend erhalten die Studierenden eine vielfältige Ausbildung. Bei erfolgreichem Abschluss sind sie sowohl Berufsmaturandinnen und ‑maturanden als auch Fachleute für Administration, Verwaltung und Organisation in Unternehmen aller Art.

Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Erstkontakt und zur Aufnahme an unsere Schule, zum Aufbau der Ausbildung und zu den Verknüpfungen mit der Berufspraxis. Ausserdem zeigen wir auf, welche Möglichkeiten unseren Absolventinnen und Absolventen offenstehen.

Ja, wenn Sie… 

  • Schritt für Schritt das Erwachsenenleben kennenlernen wollen: In unserem Unterricht werden Sie gesiezt – und mit Vornamen angesprochen.
  • nach der obligatorischen Schulzeit mehr wissen und entdecken wollen. 
  • grundsätzlich gerne zur Schule gehen, leistungswillig sind und sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren.
  • eine kaufmännische Berufsbildung mit einer breiten Allgemeinbildung kombinieren möchten.
  • noch nicht direkt ins Berufsleben einsteigen wollen – aber dieses in verschiedenen kaufmännischen Praktika kennenlernen möchten. 
  • eine abwechslungsreiche Ausbildung mit Schule und Praxis suchen.
  • beim Schuleintritt nicht älter als 18 Jahre alt sind.
  • den notwendigen Notenschnitt vorweisen können. 
  • das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/-mann und gleichzeitig die Berufsmatura (BM) kaufmännischer Richtung erwerben möchten. 
  • Ihr ganzheitliches Denken und selbständiges Lernen sowie Ihre Ausdrucks- und Teamfähigkeit verbessern wollen. 
  • interdisziplinäre Arbeits- und Problemlösungsmethoden kennenlernen möchten.
  • bereit sind, sich selbst aktiv in den Unterricht einzubringen. 
  • Ihre Fremdsprachen- und Computerkenntnisse verbessern wollen. 
  • motiviert sind, im dritten Schuljahr einen mindestens dreiwöchigen Sprachaufenthalt zu absolvieren.
  • Lust haben, Freifächer auszuprobieren: Politische Bildung, Spanisch, Theater, Religion, Chor und viele weitere.
  • zusammen mit anderen Studierenden Projektarbeiten realisieren wollen – zum Beispiel die Gründung eines Mini-Unternehmens.
  • wirtschaftliche, gesellschaftliche, technische und ökologische Entwicklungen kritisch untersuchen und hinterfragen wollen. 
  • zwischen praktischem Arbeitsalltag und theoretischer Auseinandersetzung Brücken schlagen möchten. 
  • später an einer Fachhochschule studieren möchten.
  • sich eine Berufstätigkeit in den folgenden Branchen vorstellen können: Handel, Gewerbe, Industrie, Versicherungen, Banken, Treuhandwesen, Touristik, Spedition, Gesundheit und Pflege, Sprachen, Soziales, sowie Bundes‑, Kantons- und Gemeindeverwaltungen und viele andere Dienstleistungsbetriebe. Kaufmännisches Wissen ist vielerorts gefragt!

Wenn Sie mehrere Punkte mit Ja beantworten können, empfehlen wir einen baldigen Besuch bei uns. Kommen Sie vorbei: Wir haben verschiedene Angebote, bei denen Sie unsere Schule kennenlernen können.

Ein Besuch vor Ort gibt einen unmittelbaren Eindruck unserer Schulatmosphäre. An verschiedenen Anlässen stellen wir uns vor: Zukünftige Studierende und ihre Eltern können mit uns unkompliziert das Gespräch suchen und erhalten Antworten auf allfällige offene Fragen.

Besuchswoche im Dezember

Die beste Gelegenheit zum Schnuppern ist unsere Besuchswoche. Diese findet üblicherweise jeweils Anfang Dezember statt. Wir zeigen den Alltag an der Alten Kanti und öffnen unsere Türen eine ganze Unterrichtswoche lang. Das Angebot richtet sich an interessierte zukünftige Studierende mit oder ohne Begleitung ihrer Eltern.

  • Daten: Die Besuchstage werden in unserem Veranstaltungskalender publiziert
  • Anmeldung: Derzeit sind keine Anmeldungen mehr möglich. 

Individueller Schnupperhalbtag

Konnten Sie in der Besuchswoche nicht vorbeikommen? Möchten Sie gerne noch(mals) ein paar Stunden Unterricht an der Kanti erleben? Wir laden Sie alleine oder als Kleingruppe herzlich ein, individuell einen Halbtag an der Kanti zu verbringen. Auf Anmeldung stellen wir Ihnen gerne einen Halbtag (drei bis vier Lektionen) zusammen.

  • Daten: jederzeit
  • Anmeldung: mind. zwei Wochen vor dem Wunschdatum (Anmeldeformular)

Schnupperhalbtag mit Götti oder Gotte

Einen Halbtag mit vertrauter Begleitung können Sie auch selbst organisieren. Wenn Sie eine unserer Schülerinnen oder einen unserer Schüler persönlich kennen, fragen Sie, ob er ein Götti bzw. sie eine Gotte sein mag. So erleben Sie alleine oder in einer Kleingruppe den Schulalltag aus einer direkten Innenperspektive. Melden Sie sich bitte rechtzeitig an, inkl. Namen des Göttis oder der Gotte.

  • Daten: jederzeit
  • Anmeldung: erforderlich (email hidden; JavaScript is required)

Tage der offenen Türe im Frühjahr

Für Eltern, Geschwister, Ehemalige und weitere Zugewandte der Schule lassen wir jeweils im Frühjahr die Sechstagewoche nochmals aufleben. Eine optimale Gelegenheit für einen Blick ins Schulzimmer oder Labor, einen Besuch im Theater oder eine Begegnung bei einem Kaffee. Das Detailprogramm geben wir frühzeitig bekannt.

Präsentation für Bezirks- und andere Schulen

Wir stellen Ihnen unsere Ausbildungsmöglichkeiten bei einer Präsentation gerne vor. Sie erhalten aus erster Hand Informationen der Schulleitung und der Schülerschaft und können uns Fragen stellen. Bitte lassen Sie es uns rechtzeitig wissen, wenn Ihre Schule daran interessiert ist.

  • Daten: jederzeit
  • Anmeldung: erforderlich (email hidden; JavaScript is required)

Für Bezirksschülerinnen und ‑schüler: Anmeldung

Bezirksschülerinnen und ‑schüler brauchen einen Notendurchschnitt von 4.4, um prüfungsfrei in die WMS aufgenommen zu werden. Ausserdem benötigen sie in den Fächern Mathematik und Deutsch mindestens die Noten 4.0.
Erreichen sie dieses Ziel schon im Winter des letzten Schuljahres (Zeugnis des ersten Semesters), sind sie bereits für den Eintritt in die WMS zugelassen. Können sie diesen Schnitt bis zum Sommer halten (Abschlusszeugnis im zweiten Semester), sind sie definitiv aufgenommen. Sinkt der Notenschnitt jedoch im Abschlusszeugnis, sind sie für das erste Halbjahr provisorisch aufgenommen.

Detaillierte Informationen liefert die Website des BKS: https://​www​.ag​.ch/​d​e​/​v​e​r​w​a​l​t​u​n​g​/​b​k​s​/​b​e​r​u​f​s​b​i​l​d​u​n​g​-​m​i​t​t​e​l​s​c​h​u​l​e​n​/​m​i​t​t​e​l​s​c​h​u​l​e​n​/​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​s​m​i​t​t​e​l​s​c​h​u​l​e​/​a​u​f​n​a​h​m​e​b​e​d​i​n​g​ungen

Für Sekundarschülerinnen und ‑schüler: Anmeldung

Sekundarschüler und ‑schülerinnen brauchen einen Notendurchschnitt von 5.3, um prüfungsfrei in die WMS aufgenommen zu werden. Ausserdem benötigen sie in den Fächern Mathematik und Deutsch mindestens die Noten 4.0.
Erreichen sie dieses Ziel schon im Winter des letzten Schuljahres (Zeugnis des ersten Semesters), sind sie bereits für den Eintritt in die WMS zugelassen. Können sie diesen Schnitt bis zum Sommer halten (Abschlusszeugnis im zweiten Semester), sind sie definitiv aufgenommen. Sinkt der Notenschnitt jedoch im Abschlusszeugnis, sind sie für das erste Halbjahr provisorisch aufgenommen. 

Für weitere Interessierte: Aufnahmeprüfung

An der Aufnahmeprüfung teilnehmen können Bezirks- und Sekundarschüler und ‑schülerinnen, die den notwendigen Notendurchschnitt im letzten Schuljahr in beiden Zeugnissen nicht erreicht hatten. Ausserdem Interessierte mit einer Vorbildung von gleichwertigen Schulen.
Die Aufnahmeprüfung kann erst im Frühjahr nach dem Abschluss absolviert werden (also rund ein Jahr später). Die Altersobergrenze für den Eintritt in die WMS liegt bei 18 Jahren. Die Aufnahmeprüfung erfolgt jeweils im Frühjahr (Kalenderwoche 13). Die genauen Daten, Zeiten und Orte werden im Prüfungsaufgebot mitgeteilt. 

Wichtiger Hinweis

Die WMS wird neben der Alten Kanti auch an der Kanti Baden angeboten. Es besteht kein rechtlicher Anspruch auf die Wahl des Schulortes. Aufgrund der knappen Raumverhältnisse müssen manchmal Zuteilungen vorgenommen werden, so dass der Besuch der gewünschten Schule nicht garantiert werden kann.

Die Anmeldung für die WMS erfolgt in der Regel im letzten Schuljahr der Oberstufe. Die Schülerinnen und ‑schüler können sich je nach Notenschnitt direkt anmelden oder eine Aufnahmeprüfung absolvieren. Bitte beachten Sie hierzu auch unsere Hinweise zu den Aufnahmebedingungen sowie zur Wahl des Schulstandortes.

Ablauf der regulären Anmeldung

  1. Die Anmeldung wird online ausgefüllt. Die Angaben werden elektronisch übermittelt. Die nach der Übermittlung erstellte Anmeldebestätigung muss ausgedruckt werden.
  2. Eine erziehungsberechtigte Person muss die ausgedruckte Bestätigung unterschreiben.
  3. Die unterzeichnete Bestätigung wird inklusive Notenblatt der Klassenlehrperson abgegeben. Diese ist für die Weiterleitung an die Alte Kanti zuständig.
    Erfolgt die Anmeldung nicht im Abschlussjahr der Bezirks- oder Sekundarschule, ist die unterzeichnete Bestätigung inklusive weiterer Unterlagen und Zeugnisse, die den aktuellen Bildungsgang belegen, direkt an die Alte Kanti zu senden.
  4. Die Aufnahme an die WMS wird in der Regel bis Ende Juni (zwei Monate vor dem Eintritt im August) schriftlich bestätigt.

Hinweis zu den Grundlagenfächern: Französisch darf durch Italienisch ersetzt werden, wenn die Neueintretenden keine Vorkenntnisse in Französisch mitbringen (z.B. anderssprachige Zugezogene).

Ablauf der Anmeldung zur Aufnahmeprüfung 

  1. Die Anmeldung wird online ausgefüllt. Die Angaben werden elektronisch übermittelt. Die nach der Übermittlung erstellte Anmeldebestätigung muss ausgedruckt werden.
  2. Eine erziehungsberechtigte Person muss die ausgedruckte Bestätigung unterschreiben.
  3. Die unterzeichnete Bestätigung und weitere Unterlagen und Zeugnisse, die den aktuellen Bildungsgang belegen, sind so schnell wie möglich (spätestens bis jeweils Ende Februar), direkt an die Alte Kanti zu senden.
  4. Wichtiger Hinweis: Eine Einladung zur Aufnahmeprüfung folgt je nach Anmeldedatum. Wer sich bis Ende Februar anmeldet, macht die Prüfung Ende März des gleichen Jahres. Wer sich später anmeldet, ist erst für die Prüfung im Jahr darauf zugelassen. 
  5. Die Information über das Resultat der Prüfung erfolgt schriftlich. Die Bestätigung einer bestandenen Aufnahmeprüfung ist gleichbedeutend mit der definitiven Anmeldung an die Alte Kanti.

Für Personen mit Wohnsitz im Kanton Aargau wird kein Schulgeld erhoben. Das Unterrichtsmaterial (inkl. persönlicher Laptop, Lager und Sprachaufenthalt) beläuft sich auf ca. 6000 bis 10000 Franken für die ganze Schulzeit. Dieser Richtbetrag variiert je nach Wahl der Angebote. Dem gegenüber stehen Verdienstmöglichkeiten von etwa 750 Franken im zweiten Schuljahr (kaufmännisches Praktikum) und weitere rund 18000 Franken während des vierten Schuljahres (Praxisjahr).

Es können Stipendien beantragt werden. Die Höhe der finanziellen Unterstützung richtet sich unter anderem nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Weitere Informationen

Schüler/​innen aus dem Kanton Solothurn

Informationen betreffend Studierende aus dem Kanton Solothurn

Die WMS dauert vier Jahre und gliedert sich in zwei Teile. Der wiederholte Wechsel zwischen Schul- und Arbeitsalltag ist integraler Bestandteil der Ausbildung, ebenso interdisziplinäre Herangehensweisen. 

Drei Jahre berufliche Grund- und Allgemeinbildung 

In den ersten drei Jahren besuchen die Studierenden allgemeinbildenden und kaufmännischen Unterricht, absolvieren einen Sprachaufenthalt und ein mehrwöchiges kaufmännisches Praktikum. Dieser Teil wird mit einer schulischen Prüfung abgeschlossen. 

Ein Jahr Berufserfahrung

Im vierten Jahr absolvieren sie ein Langzeitpraktikum in einem Unternehmen: das Praxisjahr. Am Ende dieses Praxisjahrs absolvieren sie eine betriebliche Prüfung.

Zwei Diplome

Bei erfolgreichem Abschluss der WMS sind die Absolventinnen und ‑absolventen sowohl Berufsmaturandinnen oder ‑maturanden als auch Fachleute für Administration, Verwaltung und Organisation in Unternehmen aller Art (Kauffrau/​Kaufmann mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ). Mit diesen beiden Diplomen sind sie nach Abschluss der WMS optimal vorbereitet auf anspruchsvolle weitere Berufs- und Studienwege.

Übersicht: Promotionsordnung

Die Promotionsordnung gibt eine Zusammenfassung der wichtigsten Regelungen. Noch ausführlicher ist der kantonale Gesetztestext.

Semesterpromotion

In der WMS gilt die Semesterpromotion. Nach jedem halben Schuljahr (jeweils im Winter und im Sommer) erhalten die Studierenden ein Zeugnis, das über die Beförderung oder Nichtbeförderung ins nächste Semester entscheidet:

  • genügender Notenschnitt (sowie nicht mehr als zwei ungenügende Noten, insgesamt weniger als 2.0 Abweichung zur Note 4.0): definitive Beförderung 
  • ungenügender Notenschnitt: provisorische Beförderung
  • wiederholter ungenügender Notenschnitt (zwei Semester direkt hintereinander): Nichtbeförderung

Achtung: Jede Semesternote zählt auch fürs Abschlusszeugnis (d.h. pro Semester 1/6 der abschliessenden Erfahrungsnote; im Abschlusszeugnis zählt die Erfahrungsnote zu 50%, die anderen 50% zählt die schulische Schlussprüfung.

Promotionsfächer

Im Zeugnis zählen alle Fächertypen einfach: Grundlagenfächer, Schwerpunktfächer, Ergänzungsfächer, EFZ-Fächer sowie Sport. Ab dem zweiten Schuljahr kommt mindestens ein SOG+-Fach dazu (wenn mehr als eines belegt wird, zählt ausschliesslich dasjenige mit der besseren Note).

In der WMS erwartet die Studierenden eine Vielfalt an Fächern. Diese sind aufgeteilt in folgende Kategorien:

1. Obligatorische Fächerkategorien

Viele Fächer aus vorherigen Schulen finden in der WMS im Berufsmaturi­tätsunterricht eine Fortsetzung und ermöglichen eine breite und zugleich vertiefte Allgemeinbildung. Dazu kommen Fächer mit einem praktischen Bezug zur Berufswelt, welche die Studierenden auf das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) vorbereiten. 

Berufsmaturitätsunterricht 

Fächer fürs Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ-Fächer)

  • Information / Kommunikation / Administration
  • Projekte Vertiefen & Vernetzen (nur im 2. Schuljahr) 
  • Integrierte Praxisteile (nur im 2. Schuljahr)

Übrige Fächer 

2. Pflicht nach Wahl: Schulisch Organisierte Grundbildung (SOG+-Fächer)

Ab dem zweiten Schuljahr wählen die Studierenden jährlich aus einem Fächerangebot aus. Damit wird ihnen schrittweise eine individuelle, interessenorientierte Ausbildung ermöglicht. Von den Wahlpflichtfächern SOG+ stehen zur Auswahl: 

  • Ab 2. Schuljahr: Italienisch, Spanisch, Naturwissenschaften, Wirtschaftsgeografie
  • Ab 3. Schuljahr zusätzlich: Wirtschaftspsychologie, Physik

Italienisch oder Spanisch sind als SOG+-Fach wählbar, wenn eines oder beide im ersten Schuljahr als Freifach belegt wurden.

3. Freie Wahl: Freifächer

Eine Reihe von Freifächern komplettiert das Unterrichtsangebot. Sie stehen – sofern es der Stundenplan zulässt – zur individuellen Kombination zur Verfügung.

Die Stundentafel gibt eine Übersicht zu den Anzahl Lektionen (in allen Fächerkategorien und Schuljahren).

Die vier Grundlagenfächer Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik sind für alle Studierenden obligatorisch.
In den beiden Fremdsprachen Englisch und Französisch werden die Studierenden auf internationale Sprachzertifikate vorbereitet und können diese als Schlussprüfung anstelle der internen Prüfungen wählen: DELF B2 (Französisch) und FCE/CAE (Englisch). Französisch darf durch Italienisch ersetzt werden, wenn die Studierenden keine Vorkenntnisse in Französisch mitbringen (z.B. anderssprachige Zugezogene). Die Zertifikate sind mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Lehrpläne der Grundlagenfächer

Die beiden Schwerpunktfächer Wirtschaft & Recht sowie Finanz- & Rechnungswesen sind inhaltlich eng verbunden und werden praxisnah unterrichtet. Die Studierenden erwerben ein ökonomisches, rechtliches und unternehmenspolitisches Grundlagenwissen, welches ihnen bei späteren berufsalltäglichen Fragen weiterhilft. 

Lehrpläne

Der Berufsmaturi­tätsunterricht wird komplettiert durch zwei Ergänzungsfächer: Technik & Umwelt (nur im 1. Schuljahr) sowie Geschichte & Politik. Beide Fächer bieten vielfältige Perspektiven auf aktuelle politische, gesellschaftliche und kulturelle Prozesse: zum Beispiel auf Digitalisierung und Globalisierung. Darüber hinaus vermitteln sie die Komplexität und Entstehungsgeschichte von solchen und anderen Entwicklungen. 

Lehrpläne

Zusätzlich zu den obligatorischen Fächern müssen die Studierenden ab dem zweiten Schuljahr aus einem Angebot an fremdsprachlichen, betriebswirt­schaftlichen und naturwissenschaftlichen Fächern auswählen, einige davon mit einem interdisziplinären Fokus. Dabei wird die Allgemeinbildung individuell nach Interesse vertieft – oder auch bereits im Hinblick auf spätere Berufs- und Studienwege. 

Fächer und ihre Lehrpläne 

Hinweise

  • Wirtschaftspsychologie und Physik sind erst ab dem dritten Schuljahr wählbar.
  • Italienisch oder Spanisch sind als SOG+-Fach wählbar, wenn eines oder beide im ersten Schuljahr als Freifach belegt wurden.

Neben der Allgemeinbildung hat die Berufsvorbereitung in der WMS einen hohen Stellenwert. Als Teil des eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/​Kaufmann werden die Studierenden im interdisziplinären und prozessorientierten Denken und Handeln geschult. Damit werden sie vorbereitet auf die Anforderungen eines Arbeitsmarktes, der geprägt ist von: 

  • der Beschleunigung des technologischen Fortschrittes (insbesondere in der anwendungsbezogenen Informatik)
  • der Weiterentwicklung von betrieblichen Prozessen und Arbeitsabläufen 
  • neuen Formen der Zusammenarbeit mit Kundinnen und Kunden, Partnerfirmen etc.

Ein EFZ-Fach begleitet die Studierenden über die ganzen drei Schuljahre, die anderen beiden werden gebündelt im zweiten Schuljahr unterrichtet. Mit diesem Fächeraufbau erfahren die Studierenden die Verbindung von Theorie und Praxis vielfältig. 

Fächer und ihre Lehrpläne 

Weitere Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Fach Information / Kommunikation / Administration internationale ECDL-Zertifikate. Mehr Informationen:

Im Fach Integrierte Praxisteile gründen die Studierenden ein eigenes Mini-Unternehmen und führen dieses ein Jahr lang – keine Simulation, sondern mit realen Produkten und realem Geld. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit Young Enterprise Switzerland (YES) durchgeführt.

Unsere Schülerinnen und Schüler können aus einer breiten Palette von Freifächern auswählen. Freifächer können mehrjährig sein oder auch nur ein Semester dauern. Sie können nach Inter­esse kombi­niert werden, sofern der Stun­den­plan es zulässt.

Für die folgenden Freifächer ist die Anmeldung vor dem Eintritt in die Schule erforderlich:

Italienisch und Spanisch als Freifach in der 1. Klasse sind Voraussetzung für die Wahl der sog+-Fächer Italienisch und Spanisch in der 2. und 3. Klasse der WMS.

Diese Freifächer bieten wir seit Jahren zusätzlich an, teilweise in Zusammenarbeit mit der Neuen Kantonsschule Aarau:

Arabisch, Bildnerisches Gestalten, Buchhaltung am PC, Chinesisch, Chor, Jazz-Orchester, Klassisches Orchester, Musikensembles, weitere Musikkurse, Politische Bildung, Religion, Russisch, Schwedisch, Sprachzertifikate Englisch, Theater

Immer wieder kommen neue Angebote dazu, wie der Investment-Club oder Französisch-Konversation.


Interdisziplinäres Arbeiten ist ein wichtiger Bestandteil der WMS. Es findet im schulischen Teil der Ausbildung als Fach (IDAF) und in Form einer Projektarbeit (IDPA) statt. 

Grundsätzliches

Mit der Interdiszplinären Projektarbeit (IDPA) im dritten und vierten Schuljahr schlagen die Studierenden eine eigene Brücke zwischen im Unterricht erworbenem Wissen und konkretem Vorgehen in der Berufspraxis. Sie erarbeiten alleine ein eigenes Thema, das Bezüge herstellt

Vorgehen

Dafür sind verschiedene Herangehensweisen zulässig: Die Studierenden können zum Beispiel ein kreatives oder technisches Projekt angehen oder mit einer eigenen Forschungsfrage eine Untersuchung durchführen und diese schriftlich dokumentieren. Bei ihrem Vorhaben werden sie von einer Lehrperson betreut und erhalten Unterricht zum interdiszplinären Arbeiten (IDAF, interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern aller Unterrichtsbereiche).
Die IDPA endet mit einer mündlichen Präsentation, die neben dem schriftlichen Teil und dem Arbeitsprozess ebenfalls beurteilt wird. 

Wegleitung zur IDPA
Lehrplan IDPA resp. IDAF

Externe Praktika sind ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftsmittelschule. Während der vierjährigen Ausbildung sind zwei Praktika obligatorisch – eines dauert mehrere Wochen und das andere ein ganzes Jahr. Ausserdem gibt es das optionale Praktikum im Rahmen des Sprachaufenhaltes.
Praktika finden in einem Betrieb oder einer Organisation (z.B. Verwaltung, Vereine, Stiftungen) nach Wahl statt. Sie ermöglichen es den Studierenden, das Gelernte direkt anzuwenden, vielfältige Erfahrungen in der Berufswelt zu sammeln und diese im Unterricht zu reflektieren.
Weitere Ziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler werden mit realen Arbeitssituationen konfrontiert, lernen Abläufe kennen und bearbeiten angemessene Projekte. 
  • Sie übernehmen Verantwortung für sich selbst und üben den Kontakt mit Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und Vorgesetzten.
  • Durch die vielfältigen Einblicke in die Berufspraxis gewinnen sie Entscheidungsgrundlagen für ihre spätere Berufs- und Arbeitsplatzwahl.

Kaufmännisches Praktikum

Im zweiten Schuljahr absolvieren unsere Studierenden ein fünfwöchiges Praktikum in einem externen Betrieb. Sie suchen sich selbst eine geeignete Praktikumsstelle, wir unterstützen sie dabei.
Bedingungen:

  • Es gelten die Bedingungen des Betriebs, zum Beispiel betreffend der Arbeitszeiten und der Entlöhnung auf Praktikumsbasis. 
  • In Praktikumsbetrieben müssen die Praktikantinnen und Praktikanten selbständig kaufmännische Arbeit leisten können und von einer Person mit kaufmännischer Ausbildung betreut werden. 
  • Nach dem kaufmännischen Praktikum verfassen die Studierenden einen abschliessenden Bericht über ihre Erfahrungen, der als Prozesseinheit (PE) im Sinne der kaufmännischen Ausbildung gilt.

Wegleitung zum kaufmännischen Praktikum
Details zum Auftrag: Abschlussbericht (Prozesseinheit PE)

Praxisjahr

Nach den schulischen Abschlussprüfungen folgt im vierten Jahr der Ausbildung ein ganzjähriges Praktikum in einem Unternehmen, das sich die Studierenden wiederum selbständig aussuchen. Als Praktikantin oder Praktikant erhalten sie einen vertieften Einblick in die Arbeitswelt. Sie werden dabei von der Schule begleitet und legen am Ende eine mehrteilige betriebliche Prüfung ab. 

Bedingungen:

  • Als Praktikantinnen und Praktikanten arbeiten die Studierenden Vollzeit, werden für ihre Arbeit angemessen entlöhnt und erhalten am Schluss ein Praktikumszeugnis. 
  • Der Praktikumsbetrieb muss vielseitige kaufmännische Tätigkeiten garantieren und Unterstützung bieten können. Es kann, muss aber nicht derselbe Betrieb sein wie während des kaufmännischen Praktikums. 
  • Während des Praxisjahrs nehmen die Studierenden an überbetrieblichen Kursen (ÜK) teil. Sie absolvieren anschliessend einen ÜK-Kompetenznachweis.
  • Die Studierenden weisen ihre Fertigkeiten in zwei Arbeits- und Lernsituationen (ALS) nach.
  • Am Ende legen sie eine schriftliche und mündliche Branchenprüfung ab, in der sie mit berufspraktischen Situationen und Fällen konfrontiert werden.

Im dritten Schuljahr verbringen die Schülerinnen und Schüler drei Wochen im englischen, französischen, italienischen oder spanischen Sprachraum. Dies fördert ihr Selbstvertrauen im Umgang mit der jeweiligen Fremdsprache, speziell beim Sprechen und beim Hörverständnis. Die Studierenden bzw. ihre Eltern tragen sämtliche Reise‑, Aufenthalts- und Kurskosten selber.
Bei der Gestaltung des Sprachaufenthaltes stehen folgende Optionen zur Auswahl: 

Sprachschule

Die Studierenden sind in einer Gastfamilie untergebracht und besuchen ganztägig eine Sprachschule. Organisiert wird dies durch eine auf Sprachreisen und ‑aufenthalte spezialisierte Agentur. Die Alte Kanti arbeitet hierfür mit BIKU Languages AG zusammen. 

Praxisaufenthalt

Die Studierenden suchen sich eine Praktikumsstelle in einem Unternehmen oder einer Institution und erleben einen intensiven, fremdsprachigen Arbeitsalltag. Die Alte Kanti unterstützt und begleitet sie dabei. Unterkunft und Verpflegung organisieren sich die Studierenden selbständig.

Wichtige Hinweise

  • Es gibt auch die Möglichkeit, dass sich die Studierenden eine Teilzeitstelle suchen (zum Beispiel als Au-Pair) und einzelne Kurse in einer Sprachschule besuchen.
  • Zusätzlich ist auch ein individuelles Austauschjahr möglich.

Das Fach Sport ist obligatorisch und promotionsrelevant. Der praktische Unterricht ist Teil der ganzheitlichen Bildung und fördert die Schülerinnen und Schüler unter anderem in Körperwahrnehmung und Teamfähigkeit. 

Lehrplan Sport (spf / spm)

Schulische Schlussprüfungen

Das dritte Jahr der Ausbildung endet mit schriftlichen und mündlichen Schlussprüfungen. Die Studierenden werden in den meisten Fächern geprüft (in einigen zählen auch die Erfahrungsnoten). Mit dem Bestehen der Prüfungen sind sie berechtigt, das letzte Jahr der Ausbildung anzutreten: das Praxisjahr.

Betriebliche Schlussprüfungen

Das vierte und letzte Jahr des Ausbildung endet mit schriftlichen und mündlichen Prüfungen, die sich direkt auf berufspraktische Situationen und ihre Reflexion beziehen. 

Diplome

Nach drei Jahren Vollzeitschule und dem Praxisjahr erhalten die Studierenden nach erfolgreichem Bestehen der Prüfungen zwei Diplome:

Absolventinnen und Absolventen der WMS stehen mit den beiden Diplomen – EFZ als Kauffrau/​Kaufmann sowie BM – verschiedene weitere Ausbildungs- und Berufswege offen. 

Studium an einer Fachhochschule

Die Berufsmatura berechtigt zu einem Studium an einer Schweizer Fachhochschule (FH). Die Fachhochschulen bieten die meisten Lehrgänge in zwei Varianten an: Vollzeit oder berufsbegleitend.
Für wirtschaftliche und ähnliche Richtungen erfolgt der Eintritt prüfungsfrei. Bei anderen müssen Zusatzbedingungen erfüllt werden, zum Beispiel im technischen oder pädagogischen Bereich. Genauere Informationen erhalten Sie direkt bei den Fachhochschulen.

Über die Passerelle an eine Universität 

Berufsmaturandinnen und ‑maturanden mit vertieften theoretischen Interessen und einem guten Abschlusszeugnis (empfohlener Notendurchschnitt: 4.8) bietet sich der einjährige Passerellenlehrgang an. Er berechtigt zum Studium an universitären Hochschulen im In- und Ausland. 

Weitere Ausbildungen

Für bestimmte Berufsrichtungen gibt es höhere Fachschulen, zum Beispiel die Höhere Fachschule für Wirtschaft an der Handelsschule KV Aarau.

Direkter Einstieg in die Berufswelt 

Das EFZ eröffnet ein breites Berufsfeld. Kaufleute sind dienstleistungsorientierte Mitarbeitende. Ihr Arbeitsbereich reicht von der Beratung externer und interner Kundinnen und Kunden über die Verrichtung administrativer Tätigkeiten bis zur branchenspezifischen Sachbearbeitung.
Kaufleute, die ihr Fähigkeitszeugnis an der WMS erworben haben, sind insbesondere in den Branchen Handel, Industrie, Banken, Versicherungen, Treuhandwesen und Verwaltung gesuchte Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger. 

Genauere Infos zu allen Optionen finden Sie bei der Berufs- oder Laufbahnberatung.

Kontakt & Beratung

Cyrill Engeli
Prorektor, Wirtschaft
E-Mail: cyrill.engeli@ag.ch